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Predigt zur Heiligen Messe für die lebenden und verstorbenen Wohltäter und Freunde der Priesterausbildungshilfe

Liebe Schwestern und Brüder,

im heutigen Evangelium lädt Jesus uns ein, zu beten und uns an Gott zu wenden. Diese Einladung ist nicht zu einem einmaligen Gebet, sondern zum ausdauernden Gebet. Beten bedeutet, mit Gott zu sprechen. Das Gebet ist also die Stimme unseres Glaubens an Gott. Kurz gesagt, es ist der Ausdruck unserer Beziehung mit Gott, unserem Vater und Schöpfer, mit Jesus, unserem Bruder und Erlöser, und mit dem Heiligen Geist, unserem Beistand und Tröster. Der Katechismus der Katholischen Kirche erklärt, dass wenn wir zum Vater beten, wir Ihn anbeten und Ihn zusammen mit dem Sohn und dem Heiligen Geist verherrlichen. Durch unser Gebet bleiben wir allezeit mit dem dreifaltigen Gott verbunden. So gesehen können wir verstehen, warum Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis sagte, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten.

Liebe Mitchristen, es heißt, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Aber dieses Sprichwort kann irreführend sein. Wir wissen, dass wir von einander und insbesondere von Gott abhängig sind. Wenn wir im Gebet Gott lobpreisen und uns bedanken,  erkennen wir unsere Abhängigkeit von Ihm an. Aber das ist eine positive Abhängigkeit, weil nur er  unseres Lobpreises würdig ist. Dennoch, wie die Präfation für Wochentage IV sagt: „Unser Lobpreis kann deine Größe nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heil durch unseren Herrn Jesus Christus.“

Oft beten wir um eine Gnade oder Wohltat, und das heißt bitten. Die Bitte ist aber nur ein Teil des Gebets. Es gibt auch die Anbetung, die Buße, die Danksagung und den Lobpreis, usw.  Liebe Schwestern und Brüder, auch wenn sich unsere Bitte nicht sofort erfüllt, bitten wir immer noch weiter. In dieser Zeit der Pandemie bitten alle um Heilung. Aber es scheint, dass Gott unsere Gebete nicht beantwortet. Dann, fragen wir warum? Hier können wir einen anderen Sinn des Gleichnisses Jesu erfassen: trotz der scheinbaren Verzögerung, wird bei denen, die auf Gott vertrauen, am Ende alles gut gehen. Wer betet wird gerettet. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?