Was werden unsere Kinder und Enkelkinder einmal tun?

Mein Name ist Melvin Paul, ich bin in einer katholischen Familie in den USA aufgewachsen. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Weltjugendtag 2011 in Madrid. Papst Benedikt XVI. hob die Monstranz und ich erkannte in diesem besonderen Moment die Vielfalt und Einheit der Kirche. Von da hegte ich den Herzenswunsch, mit Eifer und Überzeugung dem Herrn in meinem Leben zu folgen. Ich studierte damals Wirtschaftswissenschaften, aber in meinem Herzen spürte ich noch etwas Anderes, etwas viel Tieferes. Dieses Gefühl ließ mich auch die folgenden drei Jahre nicht los. Dann reiste ich mit dem Jesus Youth Movement zur Aufbauhilfe in das vom Erdbeben stark zerstörte Haiti.

In einem der verwüsteten Landesteile versorgten wir die Ärmsten der Armen mit Nahrungsmitteln sowie Schulbildung und bauten auch eine Kirche. Von da an wurden meine Überlegungen konkret, dem Ruf zum Priestertum zu folgen. Ich hatte zwar immer noch Zweifel, nachdem ich aus Haiti zurückgekommen war und so unternahm ich Besinnungstage, um Einsicht zu erlangen. Am letzten Tag der Exerzitien, bei der nächtlichen Anbetung, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Herzen, die mich fragte „Melvin, liebst Du mich?“ so wie einst Jesus Petrus fragte. Ich ging zurück in mein Zimmer, öffnete die Heilige Schrift und fand im letzten Kapitel des Johannes- Evangeliums die Stelle: „Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe! Folge mir nach!“ (Joh 21,15ff.)

Inzwischen bin ich nun schon seit drei Jahren im Priesterseminar und wurde dieses Jahr nach Rom geschickt. Die Erfahrung, die ich hier in einer Gemeinschaft so nah beim Heiligen Vater und am Herzen der Weltkirche machen darf, ist ein Geschenk! Ich darf täglich Zeuge davon werden, wie wir Seminaristen aus der ganzen Welt als Mitbrüder zusammenkommen und Kulturdifferenzen überwinden, um als Priester in und durch Jesus Christus geformt zu werden. Jeden Tag arbeite ich daran, so dass ich in Zukunft auch weiterhin mein ganzes Leben für Christus, unsere Kirche und Euch, die Menschen, geben darf.

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